Für mich bleibt digitalisierung trotz allem erst einmal nach wie vor im wesentlichen mit der erfassung der, wie schon oben gepostet, analoger datenbestände gebunden. Da gehört zB natürlich auch, dass mein vater irgendwann in den 1990s, in der y2k dekade begann, all seine geschäftlichen und privaten dokumente auf festplatte zu konvertieren, teilweise inzwischen auch in die nun schon zum klischee mutierte und oft zitierte cloud zu übertragen. Photos, eigene paintings, pläne spinnernder und gelungener erfindungen usw.
Und natürlich auch die allseits beliebten Filme. Das wunder meiner geburt zum beispiel und mein erster protest auf diese fremde, kalte welt in form eines verächtlichen schnaubers, was mein vater zu meinem ersten lebensbejahenden schrei verniedlichte in seinem kommentar. Insofern ist sogar der beginn meines irdischen sein auf der welt bereits digitalisiert und von da ab jeder einzelne lebensabschnitt bishin zur feier nach der high school graduation. Stolze väter und so. auch das klischee wird somit digital erfasst.
Das als digitalisierung setzt sich natürlich in den dekaden nach 2010 weiterhin fort. Aber es ist eine alltagsroutine in vielen aspekten des lebens, und daher im zuge von digitaliserung nur der vollständigkeitshalber erwähnenswert.
Mein alltag ist fast durchweg digital erfasst. Ob es nun die meisten einkäufe sins, die chats, regelmässige pokerrunden mit ehemaligen mitschülern, die inzw fast überall auf der welt leben; streams, recherchen, post, vor allem ausgehende (of auch digital zu analog), selbst, falls ich zuhause bin, die message "Liam, essen ist fertig" kommt digital rüber. Und im studium ist es auch selbstverständlich. Selbst im sculpting, im kunststudium mein hauptfach, kommt man nicht daran vorbei. Da arbeitet man zB im VR studio, mit VR brillen virtuell an irgendwelchen objekten. 2020 konnten wir uns das erst einmal ansehen. Und ehrlich gesagt, es sieht bescheuert aus, wenn man da ins studio blickt und fellow students mit ihren VR brillen herumstehen oder gehen und mit den armen herumfuchteln sieht. Hätte es neben dem fenster nicht den grossen bildschirm gegeben, der das bizarre pantomimen-event im studio selbst sichtbar machte, sichtbar aus der virtuellen perspektive der leute im studio, hätte ich sicherlich sehr zynische bemerkungen verbal ins studio geschickt. So sah man, dass das team an der umsetzung ihrer kinetischen skulptur arbeitete, was sinn machte.
Im mediabereich ist 3D, VR usw ohnehin nicht mehr weg zu denken. Alles digital. Im Designstudium ist derzeit UI design angesagt, ein bereich, für den ich mich absolut null interessiere. Viele gehen auch eher in diese richtung, der beruflichen aussichten wegen. Aber auch so, kommt man, in bezug auf das thread thema nicht herum. 3D ist dann das tool der tools, um es vereinfacht zu sagen. Digitale kunst erwähn ich nur namentlich. Ich bevorzuge da eher den haptischen und traditionell handwerklichen aspekt.
Was das SciFi thema, persönlichkeit hochladen, gehirn zu digitalisieren betrifft, ich startete hierzu mal eine suche, weil diese möglichkeit bereits in einigen SciFi büchern zu einer zeit behandelt wurde, als leistungsfähige "super"-computer noch ganze stockwerke einnahmen oder wenigstens noch die grösse wuchtiger schränke hatten. Ich fand einige hinweise, doch verfolgte es irgendwann nicht weiter. Dass mich das thema dennoch beharrlich verfolgte, mag mit googles bizarren algorhitmen zusammenhängen. Man braucht auch nur nach aktzeichnen mit fokus auf formen weiblicher brüste zu suchen, und schon hat man auch gleich unendliche viele hints zu porno seiten.
Ich hoffe daher, es gibt eines tages die möglichkeit google & co in einem digitalen gericht wegen digitaler belästigung anzuzeigen und sie auf mehrere zig tausend Bitcoins wegen digitaler belästigung anzuzeigen.
ah ja, was das gehirn "hochladen" betrifft, mag es irgendwann durchaus dazu technisch die kapazitäten geben. Auch wenn man dann, im gegensatz zu heute, wirklich unendlich viel speicher zur verfügung hat, finde ich dieses vorgehen völlig schwachsinning. Ich habe schon viele praktische gründe dafür gelesen, aber mal ehrlich, wer denkt er oder sie würde dadurch gewissermassen unsterblich, was ein gewisses unterstelltes hauptmotiv ist, sich dafür zu begeistern, sollte sich lieber in einer psychiatrischen anstalteinweisen lassen. Man generiert höchstens eine kopie von sich. stirbt man, dann ist es das persönliche ende. Du bist tot, und bleibst es, auch wenn deine kopie dann in einem anderen körper heruntergeldaden werden kann und exakt dein leben weiterlebt. Davon hast du selbst nichts mehr. Es ist faktisch ein anderes leben, das mit den dann gelebten jahren ein neues ist. Das ist so in etwa meine meinung dazu. Es ist einfach nur reines entertainment.