garniemand:
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IronButterfly 
Das opfer kann sich einfach ein Springmesser kaufen oder einen Taser
ja, aber sobald es damit das haus verlässt verstößt es gegens waffg. und bekommt damit noch ein paar "bullys" in blauen uniformen dazu. beim springmesser unter umständen sogar ohne das haus zu verlassen, wenn du eines meinst, das wirkich einfach per knopfdruck und federmechanismus aufspringt.
davon abgesehen... kennst du den spruch "bring niemals ein messer zu einer schießerei mit"?
wer gemobbt wird, ist allermeistens stark in der unterzahl, und kann mit messer oder taser auch nicht umgehen. also verliert er wenns hart auf hart kommt doch, nur das die anderen evt. rumliegende steine, stöcker und ähnliches aufsammeln oder sein messer gegen ihn verwenden. außerdem wäre unter umständen die notwehrsituation nichtmehr gegeben, wenn das opfer bewaffnet ist. und unser toller staat liebt es doch aus opfern täter zu machen, bei bedarf kann ich da gerne eine entsprechende linksammlung sowohl zu waffg-paragrafen als auch entsprechenden opfer-täter-verdrehungen nachreichen. so oder so sollte jedem klar sein das es nur in ausnahmefällen gut geht, die situation eskalieren zu lassen.
aber ja, zum eigentlichen:
Zitat von
Fay 
Nur - was kann man und sollte man tun?
keine pauschallösungen einfach anwenden, sondern sich mit der jeweils individuellen situation beschäftigen.
- Was sind mögliche Strategien für die Opfer?
je nach charakter, vorgeschobenem mobbing-grund (äußerlichkeiten, verhalten?), sozialem umfeld (einzelgänger? freunde? familie? randgruppenzugehörigkeit?) und art des mobbings (psychisch, physisch?) halt angepasste begegnungen. was man allerdings nie machen darf ist, den mobbern das gefühl zu geben das sie erfolg haben, das sie gewinnen. also entweder über ihre beleidigungen mitlachen und entsprechend kontern (das kann man üben), sie so gut es geht ignorieren oder ähnliches. sobald mobber erfolg wahrnehmen, wird es umso schwerer dort wieder hinauszukommen. unter umständen sind sogar "gegenangriffe" sinnvoll, um den zusammenhalt der mobbergruppe zu zerstören. steht der anführer erstmal richtig dumm da, möglicherweise vom opfer verbal so hinmanövriert... da ist das opfer auf einmal egal, und hat sich evt. zumindest vom großteil der gruppe sogar etwas respekt verschafft. hängt aber vom einzelfall ab, inwieweit das sinnvoll ist. eine körperliche eskalation sollte man auf jedenfall vermeiden, da wird die gesamte gruppe einander beistehen, und selbst wenn man gewinnt, sinnen alle gemeinsam nach rache. selten sinnvoll.
- Was können Freunde/Angehörige der Opfer tun?
das opfer vor allem mental unterstützen, je nach anzahl/zusammenstellung der gruppenmitglieder auch durch präsenz. aber situationen vermeiden, in denen solche unterstützung nur als schwäche des opfers bzw. eingeständnis einer niederlage interpretiert werden kann. so als beispiel: big bang theorie, wenn sheldon gemobbt wird, nützt es wenig seine mitnerds zu holen, die dann "ihr seid ganz gemein!" rufen sollen. da lachen sich mobber einfach schlapp und freuen sich über drei neue opfer. es kommt halt auf den auftritt etc. an... auf alle fälle aber können sie im hintergrund unterstützung und rückhalt bieten.
- Was ist "Autoritätspersonen" wie Lehrern beispielsweise überhaupt möglich?
das kommt hauptsächlich auf die autoritätsperson selbst, den mobber, deren verhältnis zueinander, wie viel macht die autoritätsperson wirklich hat und nicht zuletzt, wie alt der mobber ist. eltern haben ganz andere möglichkeiten als lehrer, ud wenns ganz mies kommt haben polizisten/gerichte etc. nochmal andere möglichkeiten, halt altersabhängig. dabei sollte man wieder im hinterkopf haben das ein "versagen" einer solchen autoritätsperson, also der fehlgeschlagene versuch das mobbing zu stoppen es unter umständen noch schlimmer macht, da sich die mobber daraufhin noch stärker fühlen. siehe simpsons... nelson, corney, bart... wenn einer von denen nen brief von der schule nach hause bringt, und? interessiert die nicht. viel mehr als das und mit erhobenem zeigefinger rumwackeln, evt. zum tafelwischen verdonnern können lehrer oftmals aber nicht tun, besonders nicht wenn sie nur erzählt bekommen, ohne es selbst gesehen zu haben. unter umständen haben die eltern da mehr einfluss, aber es kommt halt auf die familiäre situation an. nicht selten jedenfalls haben "autoritätspersonen" nur deswegen autorität, weil man glaubt, das sie die haben. wer das nicht glaubt, dem können sie auch kaum was anhaben. wobei das analog zu den mobbern selbst gilt. insofern ist die idee, eine "höhere macht" dazuzurufen eventuell mit vorsicht zu genießen, kann auch wieder nach hinten losgehen.
- Wie sieht das aus mit der Gesellschaft allgemein? Was kann jeder Einzelne tun?
weniger weggucken.
gilt mal so ganz allgemein. es sollte die regel sein, selbst einem völlig fremden in not erstmal zu helfen, anstatt einer ausnahme, für die man möglicherweise halbtot geprügelt wird weil alle anderen weiter weggucken. momentan wird mobbing in allen formen zwar nicht gesellschaftlich akzeptiert, wohl aber geduldet, indem es einfach von allen nicht direkt betroffenen ignoriert wird. jeder kümmert sich um seinen kram, und wundert sich wo die hilfe bleibt, wenn man selbst mal opfer ist. große reden schwingen wie uncool oder doof mobbing ist im mehr oder weniger anonymen internet oder meinetwegen auch mal in ner klassenstunde bringt nichts, worte ohne taten ist was für politiker
zivilcourage muss selbstverständlicher werden, dann wird auch automatisch öfter so gehandelt, weil man sich sicher sein kann nicht alleine damit dazustehen.
Und eventuell ist es sinnvoll, "mobbing ist doof" nicht enfach nur nachzuplappern, sondern sich eine weile intensiv damit zu beschäftigen. nachgeplapperte parolen werden schnell über bord geworfen, lebenseinstellungen nicht. aber die transfusion ist nicht unbedingt leicht, und muss bereits in rel. früher kindheit erfolgen, da mobbing selbst meist mit der pubertät anfängt/ernsthaft wird. bis dahin muss "mobbing ist doof" aber bereits so tief verankert sein, das keiner mehr auf die idee kommt.
- Was muss sich ändern?
bereits im kindergarten und in der grundschule muss der gedanke in kindern verankert werden und sich in dieser zeit, in der auch lehrer noch ernst genommen werden von den schülern um kleinste anzeichen in der richtung gekümmert werden. da heißt es zwar noch "ärgern" statt "mobben", aber der grundgedanke ist meistens ähnlich.
außerdem muss sowohl aus den köpfen als auch aus den gerichtssäälen diese "opfer zum täter machen"-mentalität verschwinden. im bahnhof wird ein mann von zwei anderen, bereits wegen schwerer körperverletzung vorbestraften zusammengeschagen, schafft es loszurennen, wird von einem der beiden verfolgt, und rennt vor ein auto, tot. gerichtsurteil: selber schuld, er hätte ja nicht so rennen müssen (und sich lieber brav totschlagen lassen). solange sowas passiert, und solange sowas in medien etc. gezeigt wird, können noch so viele zivilcourageplakate etc. rumhängen. man muss als helfer ja angst haben vom schläger noch verklagt zu werden. ich zumindest hab da sehr wenig lust drauf... solange sich da nichts dran ändert, wird sich die gesellschaft auch wenig zum besseren wenden. und das fängt ja bereits bei den kindern an, da kann man als kleiner, schwacher kerl die tollsten schlägereien anfangen, und sobald ein lehrer kommt auf den nächstbesten größeren zeigen und "er wars" rufen. der bekommt ärger, man selbst ein eis. macht nicht wirklich sinn, finde ich.
Das ist jetzt alles nur, was ich mir so nach und nach zusammengereimt hab, wo ich glaube gewisse muster erkannt zu haben etc, leider war das entsprechende seminar dieses semester völlig überlaufen, das ich da nicht reinkonnte^^
ist also alles mit vorsicht zu genießen, und soll lediglich grobe einschätzungen liefern, da der individuelle lösungsweg nunmal imer vom individuum und der situation abhängt. spiegelt also nur das wieder, was in meinem kopf dazu so rumblubbert, keine musterlösung, und darf/soll gerne diskutiert werden.