Das ist aktuell sehr schwer zu beurteilen, einzuschätzen.
Ich habe für mich aber festgestellt, dass ich mit meiner Erkrankung inzwischen deutlich besser klarkomme. Was mir damals passiert ist, angetan wurde, habe ich, so wie es ist, für mich inzwischen endgültig akzeptiert. Das war sehr lange ein sehr kritisches Thema für mich, weil ich auch sehr lange die Schuld mir selbst gegeben habe, gerade weil man mir es damals auch immer wieder so vermittelt und eingeredet hat. Es war halt damals für gewisse Personen einfacher, es auf mein Selbstbewusstsein und mich zu schieben, als sich der Menschen anzunehmen, die mich damals zerstören wollten und terrorisiert und verfolgt haben. Es gibt dafür keine einzige Rechtfertigung, und die ist schon gar nicht bei mir zu suchen.
Mit meiner jetzigen Schule kann ich mich nicht beschweren. Man hat dem Plan tatsächlich zugestimmt, ich werde jetzt in zwei Klassen unterrichtet. Einmal in meiner jetzigen, und einmal in meiner alten Klasse. Die Stunden finden zusätzlich in meiner Freizeit statt, oder lösen andere Stunden in meinem Stundenplan ab, die ich dann daheim nacharbeite.
Es ist immer noch die Hölle zur Schule zu gehen. Ich habe immer wieder das alte Umfeld im Kopf und sehe in jedem, der mir begegnet, eine potenzielle Gefahr für mich. Aber mit meiner alten Klasse ist es inzwischen erträglich, weil ich weiß, dort passiert mir nichts. Und dadurch packe ich auch die anderen Stunden, in meiner eigentlichen Klasse. Und falls es körperlich zu heftig wird, mir schlecht wird, habe ich mittlerweile bestimmte Rückzugsorte innerhalb der Schule, wo ich auch mal 2 Schulstunden mich reinsetzen und Zeit verbringen kann, und erst mal wieder herunterkommen kann.
Hatte bei meinem ersten Tag in der zweiten, zusätzlichen Klasse wirklich kurz an mir gezweifelt, ob ich den Verstand verloren habe, oder nun völlig irre bin. Da sitzen fast über 30 Leute drin, und ich lasse mich da trotz des Traumas einfach mal zuteilen. Na ja habs überlebt, werde es überleben, und ich ziehe es weiter durch. Hilft ja alles nichts. Irgendwann wird es auch im Kopf mal ankommen, dass es nicht mehr das damalige Umfeld ist, und bis dahin stelle ich mich ganz einfach weiterhin stur meinen Ängsten. Anders kommt man da nicht durch oder raus, schon gar nicht, wenn man wieder gesund werden will. Da müssen die alten Gedanken und Vorurteile weg.